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Info-Brief 2/2020
Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals

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Moin und herzlich willkommen beim zweiten Info-Brief zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals zwischen Großkönigsförde und Kiel-Holtenau.

Betrachtet man vom Gasthaus Lindenkrug in Großkönigsförde die Baustelle, sieht man, dass die Arbeiten zügig vorangehen. Östlich von Großkönigsförde ist ein großer Teil der Böschung bis zum Wasserspiegel des Nord-Ostsee-Kanals abgegraben und bereits mit Drainagen gestaltet. Der hier geförderte Boden („Trockenaushub“) wird auf die Ablagerungsfläche Ziegelgrube transportiert und dort eingebaut. Diese Fläche wird voraussichtlich bis Ende des Jahres aufgefüllt sein.

Für eine Messkampagne auf der Verbringungsfläche für das „Nassbaggergut“ in der Kieler Bucht werden in einer kleinen Baugrube bereits mehrere Klappschutenladungen unterhalb der Wasserlinie gefördert (siehe Abschnitt „Kampagnenmessung Verbringungsfläche Kieler Bucht“).

Ablauf des Ausbaus der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals

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Bauzonen des ersten Ausbauabschnitts der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals von Großkönigsförde bis Schinkel
Der Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals zwischen Großkönigsförde und Kiel-Holtenau erfolgt in mehreren aufeinander folgenden Bauabschnitten. Mit der Umsetzung des ersten Ausbauabschnitts zwischen Großkönigsförde und Schinkel haben wir Anfang des Jahres begonnen. Für einen reibungslosen Ablauf der Arbeiten ist dieser erste Oststrecken-Ausbauabschnitt in die Bauzonen A bis F gegliedert. In den Bauzonen E und F laufen derzeit die Vorbereitungen für den Bodentransport zur Ablagerungsfläche Kippland Schinkel. Auf der Ablagerungsfläche haben die Vorbereitungen ebenfalls begonnen. Mitte nächsten Jahres sollen die Arbeiten auf dem Kippland Schinkel abgeschlossen sein.

Einen Überblick, wie wir beim Ausbau vorgehen, bietet die nachfolgende Grafik:
Schematischer Ablauf des Ausbaus der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals (NOK)
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Beim Ausbau der Oststrecke wird im Zuge der Trockenbaggerarbeiten als erstes die Böschung bis etwa in Höhe des Wasserspiegels des Nord-Ostsee-Kanals abgegraben. In den breiteren Ausbaubereichen wollen wir das neue Ufer-Deckwerk, das die Kanalböschungen gegen Wellenschlag schützt, im „Trockenen“ herstellen. Hierzu lassen wir einen Teil des Bodens als „befahrbaren Damm“ zum Kanal hin stehen. Vor den Nassbaggerarbeiten unterhalb der Wasserlinie nehmen wir noch das Deckwerk und die oberflächennahen Schichten der alten Böschung auf – diese werden auf dem Spülfeld Flemhude umgeschlagen. Deckwerk, das im NOK-Unterhaltungsbetrieb an anderer Stelle weiterverwendet werden kann, lagern wir auf dem Spülfeld. An der neuen Böschung wird zudem ein durchgehender Betriebsweg errichtet und die Beleuchtung mit Signaleinrichtungen wiederaufgebaut.

Bau einer temporären Anlegestelle

In der Bauzone B wird aktuell ein Bauanleger errichtet. Von hier werden abgebaggerter Boden, alte Deckwerksteine und andere Materialien auf dem Wasserweg zu unserem Anleger am Flemhuder See transportiert. Auch kann hier Nassbaggergut auf Schuten verladen werden, um es zur Verbringungsfläche in der Kieler Bucht zu transportieren. Um die Belastung für Anwohner nach Möglichkeit zu minimieren, wurde für das Einbringen der Spundwände das geräuschärmere Vibrationsverfahren anstelle des Rammens gewählt. Derzeit laufen die Verankerungsarbeiten an der Spundwand. Anschließend wird die landseitige Fläche der Umschlagstelle befestigt und wasserseitig eine so genannte Liegewanne ausgebaggert. Dieser temporäre Bauhafen soll im Oktober 2020 fertiggestellt sein. Zum Abschluss der Bauarbeiten wird er dann wieder zurückgebaut.
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Der im Bau befindliche temporäre Anleger dient dem Transport von Materialien auf dem Wasserweg.

Verbringungsfläche Kippland Schinkel

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Vorbereitende Maßnahme für die Ablagerungsfläche Kippland Schinkel: Arbeiten zur Überführung der Rosenkranzer Au
Auch auf der Ablagerungsfläche Kippland Schinkel soll Boden eingebaut werden. Als vorbereitende Maßnahmen werden aktuell die Baustraßen in Richtung der Ablagerungsfläche hergestellt. Auf der Fläche selbst laufen ebenfalls die vorbereitenden Arbeiten. Hier werden bereits Bauzäune gestellt. In Folge soll der Oberboden abgetragen und Baustraßen hergestellt werden. Unmittelbar danach soll der Bodentransport zum Kippland beginnen. Geplant ist, spätestens Mitte 2021 die Arbeiten auf dieser Fläche beendet zu haben.

Kampagnenmessung Verbringungsfläche Kieler Bucht

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Auf der Karte sind die Verbringungsfläche für Nassbaggergut in der Kieler Bucht (rotes Rechteck) und die Positionen der ausgelegten Messketten markiert.
Im ersten Ausbauabschnitt der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals fallen unterhalb der Wasserlinie insgesamt circa 1,1 Millionen Kubikmeter gewachsener Boden als Nassbaggergut an. Dieses natürliche Material, zu dem auch eiszeitliche Findlinge gehören, wird auf eine Verbringungsfläche in die Kieler Bucht rund zehn Kilometer östlich der Halbinsel Schwansen umgelagert. Der Transport und das Umlagern des Bodenaushubs erfolgt mittels Klappschuten, die über das Aufklappen des Rumpfes geleert werden.

Derzeit läuft eine Messkampagne, innerhalb derer mehrere Ladungen Nassbaggergut unter intensiver Messung auf der Verbringungsfläche abgeladen werden. Das Nassbaggergut für diese ersten Verbringungsvorgänge wurde aus der Bauzone C gewonnen. Die Ergebnisse der Kampagnenmessung werden ausgewertet und sollen uns helfen, den Bauablauf zu optimieren und den Verbringungsprozess zu modellieren. Ziel ist es, mit dieser Modellierung den Bauablauf so zu steuern, dass die Umweltauswirkungen möglichst minimiert, die durch die Planfeststellung vorgegebene Grenzwerte eingehalten und der Bauablauf optimiert wird.

Arbeiten im Bereich Flemhuder See

Im September 2020 beginnen wir im Bereich Flemhude mit den Vorbereitungen für den Bau des Erdwalls nördlich der Autobahn 210. Die Fertigstellung des Erdwalls ist für den Herbst 2021 geplant.
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Standort des zukünftigen Erdwalls an der Autobahn 210
Rund um die Ablagerungsfläche Flemhude wird ab Ende Oktober 2020 ein umlaufender Schutzwall gebaut. Die Ablagerungsfläche wird zukünftig als Zwischenlager für ausgebaggerten Boden genutzt.

Sperrung von Wegen und Aufbau Informationstafeln

In Vorbereitung der umfangreichen Arbeiten rund um die Baustelleneinrichtungsfläche Flemhude sind seit Anfang August 2020 neben den Ablagerungsflächen und der Betriebsstraße auch einige Wander- und Reitwege im Bereich des südlichen Endes des Flemhuder Sees gesperrt. Durch die Betriebsstraße und den zukünftigen Erdwall an der Autobahn 210 ist eine direkte Verbindung zwischen den Bereichen westlich und östlich des Flemhuder Sees leider nicht mehr möglich. Trotzdem wurde versucht, so viele Wege wie möglich weiterhin für die Öffentlichkeit von Einschränkungen frei zu halten.
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Info-Point zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals und Hinweis auf die veränderte Wegführung des Radwanderwegs NOK-Route
In den letzten beiden Monaten haben wir zu Ihrer Information Info-Punkte mit Informationen über das Projekt und einer Karte mit Umleitungen der beliebten Wander- und Radwanderwege an zentralen Stellen im Projektgebiet nördlich und südlich des Nord-Ostsee-Kanals aufgestellt. Für weitergehende Informationen über das Bauprojekt steht Ihnen der Internetauftritt des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Kiel-Holtenau zur Verfügung.

Mit besten Grüßen
Ihr Projektteam für den Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals
Kontakt bei Fragen zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals
Fachbereich Investitionen NOK beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau
Telefon: 0431/ 3603-371
Telefax: 0431/ 3603-414
Geschaeftsstelle-FBI.WSA-KI@wsv.bund.de
www.wsa-kiel.wsv.de